Friedrich Kurrent übergab Kopien von Entwurfszeichnungen und Fotografien aus seinem privaten Archiv an das Bauarchiv Kärnten, wo sie zur digitalen Erfassung und Dokumentation gesichert wurden.
Mit Peter Nigst erfolgte am 28. 10. 2017 ein gemeinsamer Besuch, der auch in sechs derzeit noch ungeschnittenen Videosequenzen dokumentiert ist.
Den Entwurf des Hauses beschreibt Friedrich Achleitner in seinem Werk "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert", Band II, sehr treffend. Kurrent konstatiert für das Haus u. a. die klar erkennbare „Analogie zum Kärntner Stadel“ und weist auf das Einraumkonzept des Hauses hin, mit Wohnen und Küche als Zentrum und einer „höherliegenden u-förmigen Raumzone“ hin (Achleitner 1983, S. 26).
Bemerkenswerterweise altert das Gebäude – eben auch nach der 2017 vor Ort geäußerter Meinung Kurrents – in einer würdevollen Art und Weise, legt Patina an und das starke räumliche Konzept hat nur minimale Änderungen zu einer verbesserten Nutzung in den mehr als 40 Jahren erfahren. Er sieht in dem Gebäude den Gegenpol zu Johannes Spalts bekanntem, für die Familie Wittmann entworfenen Wohnhauses in Etsdorf am Kamp, das parallel 1975 fertiggestellt wurde. Quasi „der arme Schlucker“ bezogen auf die Naturmaterialien der gesamten Raumhülle mit den Rundhölzern am Dach bis zu den einfachen Möbeln in Kurrents Entwurf, gegenüber dem Einsatz vieler diesbezüglicher Mittel und Materialien etwas „protzigen“ Entwurf Spalts, um sehr stark der Repräsentation Genüge zu tun!
Die starke konzeptuelle Nähe zu Kärntner Bautraditionen hat kaum Nachahmung gefunden. Das Haus nimmt also eine Sonderstellung ein, die jetzt auch durch eine Unterschutzstellung des BDA gewürdigt wird. (Elisabeth Seuschek, Amtssachverständigengutachten zum Unterschutzstellungsbescheid des Bundesdenkmalamtes vom 19.11.2020, GZ 2020-0.752.235 – Zitat: „…Als ein seltenes bauliches Zeitdokument eines Einfamilienhauses der Nachkriegsmoderne, das im Wesentlichen sein bauzeitliches Erscheinungsbild beibehalten hat, kommt dem Einfamilienhaus Kurrent besondere künstlerische Bedeutung zu...“)

Das Haus Kurrent in Baldramsdorf wurde im Rahmen des Kärntner Landesbaupreises 2022 mit einem Sonderpreis des Fachbeirates für Baukultur für beständige Architektur- und Bauqualität ausgezeichnet, der am 01. März 2023 im Architekturhaus Kärnten ausgetragen wurde.

- Adresse
- Baldramsdorf 112
- Planer*innen
- Friedrich Kurrent
- Bauherr*innen
- Herbert Kurrent
- Bauzeit
- Baubeginn: 1969 — Fertigstellung: 1976
- Denkmalschutz
- 2020
- Publikationen
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- Achleitner, Friedrich (1983), Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in drei Bänden. Band II. Kärnten. Steiermark. Burgenland. Salzburg/Wien: Residenz.
- Kurrent, Friedrich (2001), Einige Häuser, Kirchen und Dergleichen. Salzburg: Anton Pustet, S. 133-135..
- Nigst, Peter (2011), Gespräch Peter Nigst mit Friedrich Kurrent. In: FH Kärnten (Hrsg.), Ausdruck 09. Wien: Remaprint, S. 2-4.






































